Einer aktuellen repräsentativen Studie zufolge verwenden die meisten deutschen Frauen mehrheitlich klassische Tampons, Binden oder Slipeinlagen. Die stetig steigende Nachfrage nach alternativen und nachhaltigen Produkten wird den Markt jedoch in absehbarer Zeit deutlich ausdifferenzieren.
Das Hamburger Marktforschungsinstitut SPLENDID RESEARCH hat im Juli 2019 im Rahmen einer repräsentativen Umfrage 1.014 Frauen zwischen 15 und 49 Jahren zum Thema Menstruation befragt. Die Studie erhebt die Einstellungen der Frauen und ihren Umgang mit menstruationsbezogenen Themen, Kauf- und Nutzungsverhalten in Bezug auf unterschiedliche Menstruationshygieneprodukte sowie die Bekanntheit, Nutzung und Bewertung zahlreicher Hersteller.
Die Ergebnisse der Studie zeigen: Die Mehrheit der Frauen in Deutschland verwendet nach wie vor herkömmliche Menstruationshygieneartikel. Insgesamt 76 Prozent der 15- bis 49-Jährigen benutzen Tampons, 70 Prozent verwenden Slipeinlagen und knapp zwei Drittel Binden. Das größte Potenzial zur Ablösung klassischer Einwegprodukte besitzen derzeit wiederverwendbare Menstruationstassen: 88 Prozent der Frauen kennen sie, knapp ein Fünftel hat sie bereits ausprobiert und 13 Prozent verwenden sie gelegentlich bis regelmäßig.
Gegenüber Produktinnovationen zeigen sich gerade junge Frauen aufgeschlossen: Über die Hälfte der 15- bis 19-Jährigen interessiert sich für Tampons oder Menstruationstassen, die mittels App Informationen wie Blutanalysen oder Hinweise zum Wechsel des Produkts bereitstellen. Für 72 Prozent der Frauen spielt zudem die Vermeidung von Kunststofffasern oder chemischen Zusätzen in Menstruationshygieneartikeln eine wichtige Rolle. Zwei Drittel sprechen sich darüber hinaus für eine verbindliche Auflistung der Inhaltsstoffe auf der Verpackung aus.
„Angesichts eines immer präsenteren Bewusstseins für Nachhaltigkeit, wird der Wunsch nach kunst- und schadstofffreien Produkten die Nachfrage nach biologisch schneller abbaubaren bzw. wiederverwendbaren Produkten in absehbarer Zeit deutlich steigern“, prognostiziert Viktoria Eggert, Studienleiterin bei SPLENDID RESEARCH.
Was auf einen interessierteren und aufgeschlosseneren Umgang mit der eigenen Menstruation hindeutet, spiegelt sich auch in den Einstellungen wider: Lediglich 15 Prozent der Frauen empfinden ein Gespräch über Menstruation als unangenehm und knapp elf Prozent stellt der Kauf von Menstruationshygieneartikeln vor ein Problem. In der Gegenüberstellung zeigen sich junge Menstruierende zwar besonders aufgeschlossen, jedoch sind es gerade die 15- bis 29-Jährigen, die sich selbst als verhältnismäßig weniger aufgeklärt einstufen.