Hamburg, 07. September 2020 – Das Hamburger Marktforschungsinstitut SPLENDID RESEARCH hat im August 2020 im Rahmen einer bevölkerungsrepräsentativen Umfrage über sein Online-Panel www.befragmich.de 1.004 Deutsche zwischen 18 und 69 Jahren online zum Thema Wehr- und Zivildienstpflicht befragt. In der Studie wurde das Image der Bundeswehr und die Einstellung zur Wiedereinführung der Wehr- und Zivilpflicht erhoben.
Die Bundeswehr ist wichtig, ihr Image aber nur mittelmäßig
Bei der Relevanz der Bundeswehr sind sich die Deutschen einig. Fast drei Viertel sind der Meinung, dass die Institution wichtig ist für Deutschland. Bezüglich des Images der deutschen Armee sind die Meinungen allerdings zwiegespalten; weniger als die Hälfte der Deutschen hält sie für zukunftsfähig und vertrauenswürdig. Zudem kritisieren 47 Prozent, dass in der Bundeswehr Geld durch Fehlinvestitionen verschwendet wird. Darüber hinaus haben die öffentlichen Diskussionen über eine Verbindung von Bundeswehrsoldaten zur rechtsextremen Szene Spuren hinterlassen: 43 Prozent der Deutschen sehen ein Problem mit Rechtsextremismus in der Armee.
Die Mehrheit begrüßt eine Wiedereinführung der Wehr- und Zivildienstpflicht
Nach dem Aussetzen der Wehrpflicht 2011 muss niemand mehr einen Wehr− oder Zivildienst absolvieren, doch 66 Prozent der Deutschen würden eine Wiedereinführung begrüßen. Lediglich unter den 18−29−Jährigen ist die Mehrheit gegen diese Maßnahme. Ferner wird deutlich, dass die Emanzipation auch vor der Dienstpflicht nicht Halt macht. 79 Prozent der Befürworter sprechen sich bei einer Wiedereinführung für die Verpflichtung beider Geschlechter aus.
Wiedereinführung bringt positiven Effekt für die Gesellschaft mit sich
59 Prozent sind der Meinung, dass sich eine Wiedereinführung positiv auf die Gesellschaft auswirken würde und 54 Prozent halten diese für eine gute Maßnahme gegen den Arbeitskräftemangel in den sozialen Berufen. Die aktuelle Debatte über Rechtsextremismus in der Bundeswehr beeinflusst die Zustimmung zu einer Aufnahme der Dienstpflicht nur bedingt, denn derzeit glauben lediglich 37 Prozent, dass eine Wiedereinführung diesem Problem entgegenwirken könnte. Außerdem geben 40 Prozent der Deutschen zu bedenken, dass die Motivation der Dienstleistenden durch den Zwang beeinträchtigt sein könnte.