Hamburg, 29. Juli 2015 ‐ Die geplante PKW-Maut droht noch vor ihrer Einführung wegen „mittelbarer Diskriminierung“ von Autofahrern aus dem EU-Ausland zu scheitern. Laut einer aktuellen repräsentativen Umfrage spricht sich aber die Mehrheit der Deutschen für die PKW-Maut in Deutschland aus. Zahlen sollen allerdings die ausländischen Besucher.
Das Institut myMarktforschung.de hat im Rahmen einer repräsentativen Umfrage mit mehr als 1.000 Teilnehmern die derzeitige Wahl und Nutzung von Verkehrsmitteln für Reisen über 100 Kilometer sowie die Einstellungen der Deutschen zur geplanten PKW-Maut untersucht.
ZUSTIMMUNG ZUR PKW-MAUT
Gut drei Fünftel der befragten Deutschen sprechen sich für die Einführung der PKW-Maut in Deutschland aus und gaben an, bei Reisen im Ausland selbst auch Mautgebühren zu entrichten. Durchschnittlich werden pro Jahr etwa 58 Euro für die Nutzung ausländischer Straßen gezahlt. Die Kosten für die Maut in Deutschland sollen nach Meinung der Befürworter aber hauptsächlich Andere tragen: Nur gut ein Drittel meint, dass die Kosten von allen Autofahrern – also auch den Deutschen – getragen werden sollen. Knapp zwei Drittel möchten die Kosten am liebsten auf die ausländischen Autofahrer abwälzen. Die Kosten ausschließlich von den deutschen Autofahrern tragen zu lassen, findet überhaupt keine Zustimmung.
KENNTNISSE ZUR PKW-MAUT
Wie hoch der geplante Jahreshöchstbetrag für deutsche Autofahrer tatsächlich ausfallen wird, ist den Befragten nicht ganz klar, drei Viertel rechnen mit weniger Kosten als 130 Euro jährlich, ein Viertel rechnet mit höheren Kosten als 130 Euro. Der durchschnittliche geschätzte Preis für deutsche Autofahrer liegt mit 140 Euro allerdings wieder in der Nähe des tatsächlich geplanten Jahreshöchstbetrages. Könnten die Befragten selbst die Preise vorgeben, würden sie ausländischen Autofahrern für eine Zehn-Tages-Vignette durchschnittlich 25 Euro berechnen.
NUTZUNG VON VERKEHRSMITTELN
Der PKW ist das mit Abstand am häufigsten genutzte Verkehrsmittel der Deutschen bei Fahrten über 100 Kilometer. Und zwar sowohl für private als auch für berufliche Reisen. Knapp zwei Drittel aller Befragten gaben an, in den letzten vier Wochen privat mit dem PKW gereist zu sein, ein Viertel hat den Zug genutzt und etwa ein Sechstel hat auf die Mitfahrzentrale zurückgegriffen. Auch die berufstätigen Befragten bevorzugen den PKW: Gut ein Viertel nutzte ihn im gleichen Zeitraum für berufliche Reisen, etwa jeder Zehnte den Zug oder das Flugzeug. Fernbusse werden für private Reisen derzeit von etwa jedem Zehnten genutzt, für berufliche Zwecke werden sie – wie auch die Mitfahrgelegenheit – bislang kaum in Betracht gezogen.
Verwendete Leistungen
Für die Durchführung der Studie hat unser Team auf die folgenden Methoden zurückgegriffen: