Der Anteil der Personen mit Organspendeausweis ist gestiegen, die Zahl der tatsächlichen Organspender ist zurückgegangen
Übersicht Anteil Personen mit Organspendeausweis und Anzahl tatsächlicher Organspender
Der Anteil von Personen mit Organspendeausweis an der Bevölkerung zwischen 18 und 70 Jahren hat über die letzten fünf Jahre zugenommen. 38 Prozent der Deutschen hatten ihre Einstellung zur Organweitergabe im Jahr 2016 dokumentiert. Im Jahr 2012 waren es laut eines Berichts der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung nur 22 Prozent gewesen.
Während die Anzahl potenzieller Spender steigt, stagniert die Anzahl der Personen, denen nach dem Tod tatsächlich Organe entnommen werden, auf niedrigem Niveau. Im Jahr 2016 waren es der Deutschen Stiftung Organspende zufolge 857 Personen, die jemand anderem so die Gesundheit zurückgaben. Im Vergleich mit dem Jahr 2012 ging die Anzahl der wirklichen Spender damit sogar um 18 Prozent zurück.
Die geringe Anzahl der transplantierten Organe liegt somit nicht an der geringen Spendebereitschaft der Bevölkerung, sondern ist auf andere Faktoren zurückzuführen. Wie das Ärzteblatt anführt, liegt der Rückgang vor allem an der geringeren Anzahl von Spendermeldungen, denn viele Ärzte trauen wahrscheinlich dem System der Transplantationsmedizin nach den bekanntgewordenen Manipulationen an Wartelisten für Empfänger in deutschen Kliniken selbst nicht mehr.

Studiendaten
Erhoben durch | myMarktforschung |
Erhebungszeitraum | Dezember 2016 |
Anzahl der Befragten | 1.069 |
Region | Deutschland |
Altersgruppe | 18 bis 70 Jahre |
Erhebungsart | Onlinebefragung |
Veröffentlicht durch | myMarktforschung |
Veröffentlichungsdatum | Januar 2017 |
Herkunftsverweis | Studie: Organ- und Gewebespende |
Hinweise | Die Zahlen zu den tatsächlichen Spendern stammen von der Website der Deutschen Stiftung Organspende. Die Anteile der Bevölkerung mit Organspendeausweis vor 2015 sind einer Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung entnommen, für das Jahr 2015 wurde interpoliert. |